Weihnachten

Christbaum
Bildrechte Sirka Schwartz-Uppendieck

Christmas Jazz Duo

Über die Aktion „Christmas Jazz Duo“ berichteten die Fürther Nachrichten: „In der gut besuchten Auferstehungskirche am Stadtpark ging es am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertags […] besinnlich und rhythmisch zugleich zu […]. Traditionelles wie ‚Es ist ein Ros entsprungen‘, ‚Kommet, ihr Hirten‘ oder ‚In dulci jubilo‘ erhielt tatsächlich ein ganz neues, maßgeschneidertes Gewand.
Da mischte sich Jazz-Harmonik mit Klassik-Anleihen, dass es eine Freude war. Und diese Fröhlichkeit angesichts des Weihnachtsfestes stand auch im Blickpunkt, nicht nur bei ‚Gloria in excelsis Deo‘. Sampson, als Radiomoderatorin bekannt und einst mit den ‚Trillergirls‘ auch im Kleinkunstbereich aktiv, wagte sich mit ihrem kräftigen Alt weit in kirchenmusikalische Gefilde hinein, um dann immer wieder perlend bei ihrer Kernkompetenz zu landen.
Bewegend geriet ihre Interpretation von ‚Maria durch ein Dornwald ging‘. Dramatisch eindrucksvoll lotete sie die Magie des alten Liedes aus, subtil unterstützt von perlenden Kommentaren des Flügels. Überhaupt gerieten jene Stücke, die Anleihen bei der alten Musik aus entfernteren Regionen nahmen, besonders einprägsam. Da klang orthodoxes Christentum durch, da sah man Bethlehem und den Nahen Osten vor sich. Langgezogen schwebten die Klänge aus Tausendundeiner Nacht durch das Kirchenschiff. Filigrane arabische Melodik verband sich mit herbem archaischem Ausdruck. Mit ihrer überaus flexiblen und durchgängig präsenten Stimme machte die Sängerin den Reiz dieser faszinierenden Musik erlebbar.
Gabriel, der den Abend mit einer brillanten Blues-Improvisation über ‚Stille Nacht‘ an der Orgel eröffnete, bevor er in die Piano-Tasten griff, war ganz der Jazzer mit starkem Glauben. Seine Melodien voll lyrischer Sensibilität bewiesen, dass der Jazz eben alles kann: seufzen, klagen, besänftigen, Hoffnung schenken – und auch predigen.
Der Nürnberger Jazzkantor ließ motivisch geprägte Improvisationen frei fließen, mal umspielte er Sampsons Gesang zurückhaltend, mal gab er jazzrockig die Richtung vor. Stets traf er wie auch die Sängerin den Kern. Schwerelos durchmaßen die bravourös beherrschte Stimme und die virtuos angeschlagenen Klaviersaiten einen gewaltigen musikalischen Kosmos an Klangfarben und Ausdrucksnuancen.
Und bald schon kristallisierten sich bei diesem stimmungsvollen Konzert die Gemeinsamkeiten zwischen Kirchenmusik und Jazz heraus: die körperliche Präsenz, das Wissen um die eigene Geschichte, die universale Idee im Hintergrund sowie die Spannung zwischen Freiheit und Ordnung.“

(Wiedergabe der Zitate mit freundlicher Genehmigung der Fürther Nachrichten)