Ingeborg Schilffarth

Profil

Ingeborg Schilffarth
Bildrechte Robert Söllner

Kirchenmusikdirektorin (KMD) Ingeborg Schilffarth studierte Kirchenmusik an der Hochschule für Kirchenmusik in Herford und anschließend Chor-und Orchesterleitung an der Hochschule für Musik und Theater  in Hamburg, wo sie 1995 ihre künstlerische Reifeprüfung ablegte. Verschiedene Meisterkurse bei renommierten Dirigenten wie Eric Ericson oder Frieder Bernius runden ihre Ausbildung ab. 

Nach beruflichen Stationen in Hamburg und Seesen ist sie seit 1996 Kantorin für die evangelischen Innenstadtkirchen in Fürth mit Dienstsitz an der Altstadtkirche St. Michael. Ihr Arbeitsschwerpunkt  ist die Chor-und Stimmarbeit mit Erwachsenen. Sie leitet die Stadtkantorei Fürth und den Kammerchor Fränkische Kantorei, der zusätzlich in solistisch besetzten kleinen Ensembles auftritt, sowie die Schola in St. Michael, eine freie Gruppe, die regelmäßig die Gottesdienste gestaltet. Projektweise konzertiert die von ihr gegründete professionelle Vokalgruppe Ensemble Severino. Im Dekanat Fürth ist sie für die Chorleitungsausbildung und Stimmbildung für ChorsängerInnen zuständig, bietet Workshops an (z.B. "Chorsingen-leicht gemacht").
Im Jahr 2004 wurde ihr der Titel "Kirchenmusikdirektorin" verliehen.  Besonders hervorzuheben ist ihre profunde Kenntnis der Aufführungspraxis Alter Musik, die sich immer wieder in viel beachteten Chor- und Orchesterkonzerten mit renommierten Ensembles zeigt. Dazu gehört z. B. auch eine Einladung der Fränkischen Kantorei zu den Tagen für Alte Musik in Dießen a. Ammersee oder ihre eigene Bearbeitung der zum Teil verschollenen Markuspassion von J. S. Bach.
Große Aufmerksamkeit und Zuspruch erregte auch am Karfreitag 2021 ihre den Coronabedingungen angepasste Neugestaltung der Johannespassion von J.S. Bach.

Ebenso gilt ihr Interesse der Neuen Musik: Uraufführungen von Chorwerken ebenso wie von Orchesterwerken sind Teil ihrer Arbeit, auch außerhalb Fürths, wie z.B. bei der  Mitwirkung bei "Artionale" 2001, einem Festival für zeitgenössische Kunst der Ev. - Luth. Landeskirche in Bayern. Mehrfach fanden in St. Michael bereits Konzerte mit ausschließlich neuer und neuester Musik in der Reihe "Zukunftsmusik" statt. Besonders reizvoll sind für Ingeborg Schilffarth die Aufführung von Werken abseits des gängigen Repertoires wie z. B. Schönbergs "Überlebender aus Warschau" oder Bernd A. Zimmermanns "Ekklesiastische Aktion" im Jahr 2018, am liebsten  in besonderen Darstellungsformen: So fand im Oktober 2009 eine Aufführung von Honeggers "Roi David" in Verbindung mit modernem Tanz statt oder eine szenische Bearbeitung des Oratoriums "Esther" von G.F. Händel. Beide Konzepte entstanden in Kooperation mit dem Stadtheater Fürth, mit dem sie seit Mai 2009 zusammenarbeitet. So gehört sie zu den MitarbeiterInnen des Community-Projektes "Brückenbau" des Theaters, in dem sie die Werkstatt Singen leitet. Weitere Kooperationsprojekte sind in Planung. Ihre Liebe zum Dirigieren zeigt sich aber auch in der Aufführung großer Oratorien wie Mendelssohns "Elias" oder der "Schöpfung" von Joseph Haydn.

Die künstlerische Leitung der Fürther Kirchenmusiktage teilt sie sich mit ihrer Kollegin Sirka Schwartz-Uppendieck. Für die Weiterentwicklung des ökumenischen Kirchenmusikfestivals, das seit 1963 jährlich stattfindet, erhielten die beiden Musikerinnen 2014 den Kulturpreis der Stadt Fürth (Sonderpreis).

In der Kirche St. Michael betreut sie ein besonderes Instrument, die fast original erhaltene, mitteltönig gestimmte historische Orgel von 1775 (auf dem Foto mit dem Gambisten Uli Giese). Auf Schilffarths Initiative hin bietet die Touristinformation Fürth eine Reihe von speziellen Führungen für dieses Instrument an, die vom Organisten und Komponisten Johannes Brinkmann und StadtführerInnen gestaltet werden, um diesen Kunstschatz der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.Zusätzlich zu ihrer Fürther Tätigkeit unterrichtet Ingeborg Schilffarth an der Hochschule für evangelische Kirchenmusik in Bayreuth die Fächer Dirigiertechnik, Probenmethodik und Chorliteraturkunde. Außerdem studiert sie privat Gesang und konzertiert als Gesangssolistin. Für den Internationalen Arbeitskreis für Musik (iam) leitete sie von 2004 - 2017 die jährlich stattfindende Chorwoche "Heinrich-Schütz-Woche".


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