Stadtkirche Langenzenn

Die Urform der Langenzenner Hauptorgel schuf 1720 der bekannte Orgelbauer Johann Christoph Wiegleb, der in unserer Gegend mehrere Orgeln gebaut hat (Wilhermsdorf, Bad Windsheim, Ansbach). Das Langenzenner Werk hat ihn weit über die Grenzen hinaus bekannt gemacht. Der von einem heimischen Schnitzer geschaffene, festlich-gravitätische Prospekt, der noch heute zu sehen ist, enthält dekorative Zierdetails: musizierende Engel und einen König David mit der Harfe.
1895 baute die Firma Steinmeyer in diesen Prospekt ein neues Orgelwerk ein.
1981/82 schuf dann die Firma Deiniger & Renner (Oettingen) die Grundform des aktuellen Orgelwerks.
Die Prospektpfeifen und einige umgearbeitete Innenregister wurden aus der Steinmeyer-Orgel von 1895 übernommen. Die Zahl der klingenden Register wuchs auf 27, die Zahl der Orgelpfeifen auf 1704.
2013 wurde die Orgel durch die Firma Maderer überarbeitet und klanglich erweitert.
Sie verfügt nun über 33 klingende Register auf zwei Manualen und Pedal (II/P,33) mit mechanischer Spiel- und Registertraktur.
Seit 2013 ist zudem eine elektronische Setzeranlage vorhanden.

In der Taufkapelle befindet sich die form- und klangschöne Truhenorgel der Firma Friedrich aus Oberasbach aus dem Jahre 2001. Sie findet regelmäßige Verwendung bei Taufen, kleineren Gottesdiensten und als Continuo-Instrument bei Konzerten.

Historische Siebenkäß-Orgel: Aus dem Jahr 1743 stammt das Instrument des Nürnberger Orgelbauers Heinrich Salomon Siebenkäß. Diese im Jahr 1956 durch die Firma Erich Bauer (Nürnberg-Unterasbach) restaurierte Orgel steht im Gemeindesaal, dem ehemaligen Refektorium des Klosters. Sie verfügt über drei Register und ist von sehr hohem historischen Wert.

Zur reichhaltigen Ausstattung mit Musikinstrumenten gehören außerdem ein Seiler-Flügel (Gemeindesaal) und ein Blüthner-Flügel im Chorraum der Kirche.
 

Disposition der Hauptorgel

Orgel Langenzenn
Bildrechte Markus Simon

Hauptwerk
Bordun 16’*
Principal 8’*
Gedackt 8’ (aus Kleingedeckt 4’, tiefe Oktave neu [Transmissions-Pedal])
Viola di Gambe 8’ (tiefe Oktave Holz [Transmissions-Pedal])
Oktave 4’*
Rohrflöte 4’* (aus vorigem Schwellwerk)
Quinte 2 2/3’*
Principal 2’* (aus vorigem Schwellwerk)
Cornett 8’ (ab g° 5fach; hochgesetzt mit pneumatischer Anspielung)
Mixtur 2’* (5fach, aus vorigem 1 1/3’ mit entsprechenden Ergänzungen)
Trompete 8’* (Transmissions-Pedal)
Clairon 4’ (Transmissions-Pedal)

Schwellwerk
Gedackt 8’*
Salicional 8’ (tiefe Oktave in Holz gedeckt)
Vox coeleste 8’ (ab c° neu, Schwebung)
Fugara 4’
Traversflöte 4’
Sesquialter 2 2/3’ + 1 3/5’*
Blockflöte 2’* (aus vorigem Hauptwerk)
Mixtur 1’* (aus voriger Cymbel 1/2’ mit entsprechenden Ergänzungen)
Dulcian 16’*
Krummhorn 8’*

Großpedal
Violonbass 16’*
Subbass 16’*
Quintbass 10 2/3’ (aus Lagerbeständen)
Oktavbass 8’*
Posaune 16’*

Kleinpedal (auf vorhandener Zwillingslade mit dem Hauptwerk)
Gedecktbass 8’ (Transmission aus dem Hauptwerk)
Cello 8’ (Transmission aus dem Hauptwerk)
Oktave 4’* (aus vorigem Choralbass, mit entsprechender Mensurrückung)
Mixtur 2’ 4fach* (mit entsprechender Mensurrückung)
Trompete 8’ (Transmission aus dem Hauptwerk)
Clairon 4’ (Transmission aus dem Hauptwerk)

Die mit * gekennzeichneten Register waren bereits 1981/82 vorhanden.
Damals sah die Disposition so aus:

Pedal
1) Violon 16’
2) Subbaß 16’
3) Oktavbaß 8’
4) Koppelflöte 8’
5) Basszink 5 1/3’ 3fach
6) Choralbaß 4’ + 2’
7) Hohlflöte 4’
8) Mixtur 2’ 4fach
9) Posaune 16’

Hauptwerk
10) Bordun 16’
11) Prinzipal 8’
12) Spitzflöte 8’
13) Oktav 4’
14) Kleingedeckt 4’
15) Nasard 2 2/3’
16) Blockflöte 2’
17) Mixtur 1 1/3’ 4fach
18) Trompete 8’

Brustwerk (im Schwellerkasten)
19) Tremolo (II. Manual)
20) Weidenpfeife 8’
21) Sesquialter 2 2/3’ + 1 3/5’
22) Sifflöte 1 1/3’
23) Krummhorn 8’
24) Gedeckt 8’
25) Rohrflöte 4’
26) Prinzipal 2’
27) Cymbel 1/2’ 3fach
28) Dulcian 16’
Cymbelstern
 

Disposition der Truhenorgel

1) Gedackt 8’
2) Rohrflöte 4’
3) Oktav 2’
4) Regal 8’
 

Disposition der Siebenkäß-Orgel

Gedeckt 8’
Flöte 4’
Prinzipal 1’